Meinen Jahresrückblick zu schreiben zusammen mit Judith Peters und Hunderten anderer Blogger, erscheint mir im Moment eine ziemlich große Aufgabe. Es ist nicht so, dass ich noch nie ein Jahresrückblick geschrieben hätte. Viel mehr schicke ich seit vielen Jahren an meinen Freundeskreis regelmäßig am 1. Januar einen Neujahrsbrief mit Rückblick auf das vergangene Jahr ist. Aber eben rein privat. 

Beruflich steht jedes Jahr das Management Review an – ein systematischer Rückblick auf das vergangene Jahr: Welche Ziele hatte ich mir gesetzt? Eine Analyse und Bewertung der erreichten Situation mit Handlungsempfehlungen und Zielvorgaben für das kommende Jahr. Das Management Review ist Teil meines Qualitätsmanagementhandbuchs, dass ich beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA nachweisen muss, um als Beraterin für geförderte Beratungen dort gelistet zu sein. Mit diesem Review bin ich sehr strategisch aufgestellt. Strategisches Planen und Vorgehen ist etwas, was mich als Beraterin auszeichnet. Aber einen Jahresrückblick als Blogbeitrag fürs Business zu verfassen – das ist eine neue Herausforderung für mich.

Im ersten Moment würde ich sagen, es ist nicht viel passiert in diesem Jahr 2023. Ich meine tatsächlich „sagen“, denn – und das ist ein guter Tipp an euch – wenn ich Texte schreibe, dann diktiere ich sie zunächst mit Siri in mein Handy, damit der Denkfluss nicht durch das Schreiben gehindert wird. 

Bei näherem Hinschauen wird mir jedoch klar: Ich habe im Jahr 2023 auf vielen Feldern die Samen gesät. Doch sie werden erst im nächsten Jahr wachsen. Wie gut, dass dieser Jahresrückblick mir die Augen geöffnet hat und ich jetzt doch ganz zufrieden das Jahr beschließen kann.

Danke, 2023!


Was waren meine Pläne für 2023? Und was ist daraus geworden?

  • Selbstlernkurse statt gut gebuchte, aber schlecht besuchte Webinare: Zusammen mit meiner Grafik-Design Kollegin Sabine Schmidt-Malaj haben wir in kürzester Zeit eine Online-Akademie aus dem Boden gestampft und sind mit sechs Selbstlernkursen am Start. 
  • Ich möchte Employer Branding als ein neues Geschäftsfeld etablieren: Ich habe einen Markenworkshop dazu entwickelt und ihn auch einige Male gehalten, aber ich bin die Werbung noch nicht strategisch angegangen.
  • Es ist Zeit für einen Relaunch der Webseite www.heidrunpeschen-pr.deImmerhin habe ich es schon geschafft, mir von meinen Website-Betreuern die Zugangsdaten zu besorgen. 
  • Mehr Zeit für mich und meine Hobbys: Hier brauche ich offensichtlich noch ein bisschen Nachhilfe.
  • Projekt Garten – rund um das neue Haus sollen Staudenbeete entstehen: Yeah, am Ende des Jahres war alles schön bunt.

Mein Jahresrückblick 2023

Grüner Daumen meets Business-Strategie: Das Jahr der Staudenbeet-Transformation

Eines meiner großen Vorhaben für 2023 war, rings um das neue Haus Staudenbeete anzulegen. Ich liebe es, etwas wachsen zu sehen. Das gilt für den Garten ebenso wie für das Business. Nicht umsonst betreue ich so viele Gründer und Jungunternehmer. Aber die Aufgabe, aus der eintönigen Rasenfläche irgendwie einen schönen Garten zu gestalteten, stand wie ein riesiger Berg vor mir. So muss es manchen Kunden gehen, die Marketing machen wollen/müssen, aber nicht wissen wie.

Nach einigen Google-Recherchen bin ich auf ein kostenfreies Webinar von Nathalie und Julia gestoßen, das mir sehr gut gefallen hat. Am Ende haben sie für ihren Garten Club geworben. Jahresmitgliedschaft 300 €. Dafür bekam man geballtes Wissen über das Anlegen von Staudenbeeten in einem umfangreichen Kurssystem. Sehr gut gegliedert. Das Highlight war ein Software-Tool zur Gartenplanung. Hier waren mehrere 100 der gängigsten Staudenbeetpflanzen hinterlegt und beschrieben. Dann konnte ich die Kriterien für mein Beet eingeben, wie z. B. Größe, Bodenbeschaffenheit, Sonne, Schatten, Farben … schwupps, spuckt mir das Tool eine Übersicht von geeigneten Pflanzen aus. Jetzt konnte ich meine Favoriten auswählen und nach unterschiedlichen Kriterien, wie Wuchshöhe, Anordnung, Blühkalender etc. ansehen und feinjustieren. Das war genau das Richtige für mich Strategin. 

Am Ende hatte ich meinen Traum vom Lila-Wellenbeet angelegt sowie ein pinkfarbenes Beet direkt vor der Terrasse. Durch den Garten Club hatte ich nicht nur etwas Nachhaltiges in meinem Garten geschaffen. Viel mehr war das die Initialzündung, selbst zusammen mit meiner Kollegin Sabine eine Online-Akademie auf die Beine zu stellen. Und zwar zu den Themen, wo wir Expertinnen sind: Marketing und Design.


Wasser, Wandel, Website: Vom Wasserschaden zum Relaunch  

Das Jahr 2023 begann mit demselben Thema, mit dem es aufgehört hatte: dem Wasserschaden im neuen Haus. Wegen Pfusch am Bau stand auf der gesamten Bodenplatte unter dem Parkett und den Fliesen offensichtlich das Wasser und der Schimmel kroch die Wände hoch. Kaum eingezogen mussten wir nun für Monate in eine Ferienwohnung ziehen. Das komplette Erdgeschoss inklusive der gerade neu eingebauten Küche wurde abtransportiert und eingelagert. Es war eine nervenaufreibende Zeit. Erst Weihnachten konnten wir wieder in unser Haus zurück und sind zwischen die Mühlen aller Beteiligten, vor allem der Versicherungen, geraten. Meine Kunden schlugen mir vor, einen Ratgeber dazu zu schreiben. Oder zumindest einen Blog. Aber ehrlich gesagt, das ist das letzte, was man machen möchte, wenn man mitten in so einem Schlamassel steckt. 

Am Ende habe ich doch noch über Wasserschäden geschrieben. Kurioserweise hat mich gleich im neuen Jahr die Firma Sanvatio, ein Generalabwickler für das Schadenmanagement zur Beseitigung von Wasser- und Schimmelschäden, für sein Marketing engagiert. Zufälle gibt’s, die gibt’s gar nicht. In der Zusammenarbeit wurde mir dann immer klarer, was uns alles erspart geblieben wäre, wenn unser Vermieter einen Generalabwickler beauftragt hätte. 

Die Sanvatio GmbH wollte ihre kleine bescheidene Website aus der Startup-Zeit nun nach zehn Jahren am Markt der realen Größe des Unternehmens anpassen. Zusammen mit Sabine haben wir die Website komplett neu strukturiert, getextet und designt. Ich kann euch verraten: Selten habe ich so leidenschaftlich über den Problemdruck der Betroffenen und allem, was damit zusammenhängt, getextet, wie in diesem Fall. Ich denke, hier ist eine ganz besondere Webseite entstanden. Der Relaunch von www.sanvatio.de  war im September.


Vom Verstaubten zum Begehrten: Der Markenworkshop, der Unternehmen neu definiert

In der Corona-Zeit kamen plötzlich immer mehr etablierte Unternehmen zu mir, die alle eines gemeinsam hatten: Sie waren schon eine Weile am Markt, stetig gewachsen, mit einem sehr nachgefragten Angebot, das sich mehr oder weniger bis dato alleine verkauft hat. Werbung hatten sie bisher alle nicht nötig gehabt. Daher waren ihre Websites uralt, stammten teilweise noch aus Gründerzeiten – selbst mal irgendwie zusammengefriemelt. Und das war das einzige, womit sie in Corona-Zeiten sichtbar waren. Die Kunden kamen trotzdem noch, aber welcher junge, karrierehungriger Mitarbeiter möchte bei so einem anscheinend verstaubten und nichtssagenden Unternehmen arbeiten?

Eine neue Website musste her. Aber was sollte da draufstehen? Wie sollte sie aussehen? Was macht unser Unternehmen aus? Wofür stehen wir? Wer sind wir? Fragen über Fragen, auf die die Unternehmen allein keine Antwort finden konnten. 

Für diese Unternehmen habe ich einen speziellen Workshop zur Markenbildung entwickelt. Analytisch. Tiefschürfend. Kreativ. Mit dem Ziel, die Seele und das Herz des Unternehmens zu entdecken. Ich habe mit diesen Menschen ein kreatives Feuerwerk erlebt, das selbst meine Erwartungen bei weitem übertroffen hat. Für viele war es das erste Mal, dass sie einen Workshop in der Firma mitgemacht haben und nach ihrer Meinung gefragt worden sind. Im Laufe des Workshoptages ist so mancher über sich hinausgewachsen. Wie viel unentdecktes Potenzial da schlummert!

Als auf Basis der Workshopergebnisse die Websites entstanden sind, war das erstaunte Feedback vieler Kunden: „Das sind ja wirklich wir!“

Hier zwei Beispiele:

www.drdeppe.de
www.cartago.com

Und das Beste daran: Diese Arbeitgebermarke war plötzlich wirklich gefragt. Employer Branding ist so wichtig!


Networking, Inspiration und KI-Einblicke: Events in Präsenz

Dieses Jahr gehen sie nun also wieder so richtig los – die Veranstaltungen in Präsenz. Im Februar war ich auf dem Tag der Selbstständigen bei der IHK München. An die Themen kann ich mich nicht mehr erinnern, außer an einen genialen Schlussvortrag einer Psychologin über das Verkaufen. Was mir aber sehr gut in Erinnerung ist, waren die Momente, in denen ich viele bekannte Gesichter wieder von Angesicht zu Angesicht gesehen habe und mich in den Pausen ausgiebig austauschen konnte.

Im März besuchte ich den Frauenkongress in Rosenheim, meine neue Heimatregion. Hier war der besondere Reiz, auf lauter unbekannte selbständige Frauen zu stoßen. Erfrischend. Anders. Unheimlich motivierend. Sabine und ich waren uns sofort einig: In diesen Verband FrauenFAIRbandelt, treten wir sofort ein. Wir sind übrigens auf dem nächsten Frauenkongress mit einem Stand und einem „Interview auf der Couch“ mit dabei.

Der Unternehmerinnentag im Juli ist eine ganz besondere Veranstaltung, denn vor zehn Jahren haben Sabine und ich uns hier kennengelernt. Wenn man so will, ist der Unternehmerinnentag der Grundstein für unsere heutige Online-Akademie. 

Der September war vom Beratertag in München geprägt, wo ich beruhigend erfahren konnte, dass alle Berater mit den gleichen bürokratischen Hindernissen kämpfen. Im Herbst kam dann noch der Kreativbooster mit KI bei der IHK München. In Erinnerung ist mir ein spannender Vortrag einer Mitarbeiterin von Rittersport, die sehr anschaulich aufgezeigt hat, wofür das Unternehmen KI schon alles einsetzt. Wow, so langsam wurden mir die Dimensionen von KI bewusst. 


Content, CheckUp, Challenge: Wie wir von Null auf Hundert durchstarteten

„Unternehmer wird man, weil man etwas unternimmt“, pflegte mein Exmann immer zu sagen. Auch wenn ich in vielen Dingen nicht seiner Meinung war, traf er hiermit den Nagel auf den Kopf. Ich kenne einige kluge Menschen, die ihre Geschäftsidee nach Jahren immer noch nicht umgesetzt haben, weil sie daraus eine wahre Doktorarbeit machen. Sie wollen sich erst in die Sichtbarkeit wagen, wenn alles perfekt ist. Aber das Leben ist lebendig und im ständigen Wandel, darum muss man irgendwann einfach starten. 

Dass ihr mich nicht falsch versteht, ich bin immer für einen guten Plan mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen. Ein Plan, der die Strategie zum Erreichen der kurzfristigen Ziele sehr detailliert festgelegt und für alles andere erst mal nur die groben Wegepunkte markiert. So kann ich schnell starten. Wenn ich die ersten kurzfristigen Ziele erreicht habe, kann ich schauen, ob es noch passt. Ich habe Erfahrungen gesammelt und kann diese in die weitere Etappenplanung einfließen lassen. Schritt für Schritt, mit dem großen Ziel im Blick.

So sind wir mit unserer Akademie schnell von Null auf Hundert gekommen. Den Entschluss, eine Online-Akademie für Marketing & Design ins Leben zu rufen, haben wir im Juli gefasst. Den passenden Namen www.wie-geht-marketing.de  hatten wir im Nu gefunden. Am Ende des Jahres sind wir mit einer attraktiv aussehenden, gut klingenden und funktionsfähigen Website sichtbar. Wir haben sechs Selbstlernkurse am Start, bieten den Check Up Nr. 1 als Freebie und haben für den Februar eine 5-Tage-Challenge angesetzt. Der Blog läuft, unsere Newsletter-Liste füllt sich und die ersten Newsletter sind bereits verschickt. Der Redaktionsplan für Social Media fürs nächste Vierteljahr entsteht gerade. Wenn man bedenkt, dass wir das alles nur neben unserem eigentlichen Business geschafft haben, nenne ich das von Null auf Hundert.


Bedienungsanleitungen und Herausforderungen: Mein Kampf mit der Technik

Technik ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln, dass ich am liebsten geschlossen lasse. Wenn ich an Technik denke, verknotet sich mir schon der Magen. Vielleicht liegt es an dem Glaubenssatz, den ich bei jeder Gelegenheit von meiner Mutter vorgehalten bekommen habe: „Davon verstehen wir Frauen nichts, wir müssen warten, bis Gunter kommt“.  Da mein Vater früh gestorben war, waren wir ein reiner Frauenhaushalt und mein Schwager war der einzige Mann, der ab und zu vorbeikam. Egal was es zu reparieren gab, es wurde alles aufgespart, bis Gunter kam. Gunter ist zwar immer noch mein Schwager, aber da wir an unterschiedlichen Enden dieser Republik wohnen, kommt er heute nicht mehr vorbei. Ich muss die Technik selbst in Angriff nehmen.

Ich habe in meiner Kindheit eingebläut bekommen: „Fass nichts an, es könnte kaputt gehen“. Also brauche ich eine dezidierte Anleitung, ehe ich mich an die Technik heranwage. Leider gibt es nur wenige Texter, die es schaffen, eine Anleitung zu schreiben, die jeder Laie versteht. Die meisten Anleitungen sind wahrscheinlich mit einem Sprachprogramm ungeprüft aus dem Chinesischen übersetzt. 

Dieses Jahr war technisch gesehen eine Mega-Herausforderung für mich. Ein neuer Staubsauger, eine neue Waschmaschine, neuer Backofen, erstmals eine Videoüberwachungskamera für die Terrasse, neuer Fernseher, Apple TV neu einrichten, neues MacBook Air, neue Mikros… Allen Herausforderungen zum Trotz, läuft am Ende des Jahres alles. 

Ein bisschen schwieriger gestaltete sich die Bedienung der vielen neuen Software-Tools, die wir im Rahmen unserer Online-Akademie einsetzen. Erschwerend kam hinzu, dass alles auf einmal bedient werden musste. Zum Glück geht der Trend heute weg vom Handbuch hin zu Demo-Videos. Ich bin noch weiter entfernt davon, diese Tools perfekt anwenden zu können. Aber ich bin inzwischen überzeugt: Wir bekommen die Technik in den Griff – auch ohne Gunter!


Coaching auf Irrwegen: Einblicke in die Licht- und Schattenseiten von Coaches 

Als wir mit der Online-Akademie ernst machen wollten, war uns bereits bewusst, dass die Technik eine große Hürde sein würde. Daher wollten wir uns Hilfe zu holen und vereinbarten hoffnungsvoll Gesprächstermine. Im ersten Termin lernten wir eine junge Frau kennen, ein wahrer „Technik- Nerd“. Sie sprach einfach nicht unsere Sprache oder wir nicht ihre. Darum kamen wir nicht zusammen. Ich versuche meinen Kunden immer zu vermitteln, wie wichtig es ist, sich in das Denken und Fühlen des Kunden hineinzuversetzen. Er muss sich verstanden fühlen!

Unser zweiter Termin kam gar nicht erst zu Stande. Angeblich Probleme mit dem E-Mail-System. Es war so ein Hin und Her… und wir haben nie wieder etwas von dieser Geschäftsfrau gehört. Die dritte Coaching-Frau sprach genau unsere Sprache, betonte jedoch auf Nachfragen immer nur, was sie alles nicht anbietet. Unter dem Strich war das eigentlich genau das, was wir gebraucht hätten. Als wir nach einer punktuellen Beratung gefragt haben, nannte sie uns einen Stundensatz, der jedem guten Anwalt alle Ehre gemacht hätte. 

Nach den Frusterlebnissen haben wir uns der Technik-Herausforderung doch allein gestellt, als wir zufällig noch auf eine weitere Coaching-Frau gestoßen sind. Sie war Spezialistin für das Tool Quentn, das wir inzwischen für unser E-Mail-Marketing ausgewählt hatten. Irritiert war ich schon, dass wir wegen desselben Anliegens nur einzeln mit ihr sprechen sollten. In meinem Zoom-Gespräch sah ich dann, dass die künstliche Intelligenz aufzeichnete. Als ich sie darauf ansprach, meinte sie nur: „Ach, das kannst du sehen?“ Ich dachte, ich hätte mich verhört. Inhaltlich haben wir sowieso nur aneinander vorbeigeredet. Am Ende wurde klar: Sie wollte uns ein 3-Stunden-Coaching verkaufen, ein vorgefertigtes Webinar, das keine anderen Fragen zuließ. Nein, danke. Bei so wenig Flexibilität und Kundenfreundlichkeit sind wir nicht mit dabei! 

Unser Fazit: Das ist alles nicht unser Stil. Wir sind fair, ehrlich und zuverlässig. Wer mit uns zusammenarbeitet, muss diese Werte ebenfalls leben. 


Von Knieschmerzen zu Erkenntnissen: Die überraschenden Learnings meiner Pause

Dieses Jahr haben mich meine Knie im wahrsten Sinne des Wortes in die Knie gezwungen. Im April bekam ich innerhalb von wenigen Tagen höllische Schmerzen in dem einen Knie. Später durch das Humpeln dann auch im anderen Knie. Es tat so weh, dass ich kaum in mein Arbeitszimmer im zweiten Stock hinaufsteigen konnte. Nur unter Qualen und mit Beuteln behängt, die all das enthielten, was ich am Tag so brauchte. Wo ich früher einfach unbedacht mal runter und wieder raufgelaufen bin, habe ich mir nun dreimal überlegen müssen, ob dieser Gang wirklich nötig ist.

Ich will gar nicht weiter über meine Knie, den Leidensweg und die vielen Spritzen berichten. Viel mehr möchte ich von meinen Learnings erzählen. Meine Knie haben mich gezwungen, einmal Pause zu machen. Nicht einfach immer nur weiterlaufen, ohne rechts und links zu schauen. Und wenn man plötzlich anhält und innehält, sieht man Dinge, an denen man bisher immer vorbeigelaufen ist. Im Stillsitzen ist die Welt plötzlich anders. Vieles geht eine Zeit lang auch nicht mehr, so dass man plötzlich Zeit hat, über sich und die Welt nachzudenken. Ich habe manches in meinem Leben hinterfragt. Und an einigen Stellen des Weges muss man neue Wege suchen, um überhaupt ans Ziel zu gelangen.

Natürlich hätte ich die Knieschmerzen nicht unbedingt gebraucht. Aber wahrscheinlich habe ich die sanften Fingerzeige meines Schicksals überhört und bin einfach weitergelaufen. Das waren meine Learnings: Gönne dir Pausen. Denk über dich und dein Leben nach. Geh nicht immer die gleichen ausgetretenen Wege.


KI: Image by Gerd Altmann from Pixabay

Von Vorurteilen zu Einsichten: meine Erfahrung mit KI und ChatGPT

Die Welt wird eine andere, sagte mir mein Sohn im November letzten Jahres, als er mir einen Link zu ChatGPT schickte. Wollte ich das wirklich? „Mama, das ist die Zukunft. Du sparst ein Viertel deiner Zeit“, meinte er. Neugierig öffnete ich den Link und war zunächst enttäuscht. Die Texte, die Chat GPT schneller ausspuckte als ich sie lesen konnte, klangen unpersönlich, überladen mit Superlativen, Substantiven und Wortwiederholungen. Einfach nur langweilig. 

Daher nutzte ich ChatGPT anfangs nur sporadisch, wenn ich mal in einem Schreibtief steckte. Doch im Laufe der Zeit entdeckte ich seine Stärken: Struktur und Aufbau von Texten sowie kreative Headlines. Nicht immer war die geniale Überschrift dabei, aber auf der Basis mehrerer Ideen von ChatGPT kam ich schneller auf die treffende Headline.

Ich begann allmählich einen Dialog mit meinem ChatGPT. Dabei sprach ich mit ihm wie mit einem kleinen Kind, klärte meine Erwartungen, lobte und tadelte. Es kostete Zeit, vergleichbar mit dem Lernen mit einem Kind oder Azubi. Doch die Investition rentierte sich. Inzwischen habe ich zahlreiche Webinare und Challenges zu künstlicher Intelligenz besucht, verschiedene KI-Programme ausprobiert.

Ich sehe KI wie die Einführung von Computern damals – ein elementares Werkzeug in meinem Büro. Aber ich bin immer noch diejenige, die denkt, prüft und an den Texten feilt, bis sie individuell sind und nicht im neuerdings millionenfach zu lesenden typischen ChatGPT-Jargon klingen. Die Entwicklung in der KI wird noch rasanter als die von Computer und Handy. Im KI-Café der Koertings – eine spannende Veranstaltung, die ich unbedingt empfehlen kann, wurde mir klar, dass ich bisher nur an der Oberfläche gekratzt habe. Es gibt so viele Einsatzgebiete, die ich noch für mich nutzen könnte.

Mein Fazit: Künstliche Intelligenz ist mehr als nur ein Hype. Sie ist ein Werkzeug, das uns dabei hilft, die Zukunft zu gestalten.


Sauerkraut und Strategie: Die Planung unserer 5-Tage-Challenge

Es gibt immer wieder Dinge, von denen du genau weißt, du musst sie machen, aber du weißt nicht wie. Du hast keinen Plan. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst. So schiebst du das Thema vor dir her, bis es dir wie ein riesiger Berg erscheint. Aus meiner Beratung weiß ich, das Marketing für viele nicht nur am Anfang, sondern ein ganzes Unternehmerleben lang ein solcher unüberwindbarer Berg ist. Da kam Sabine und mir die Idee, genau solche Menschen mit dem Berg namens Marketing vor der Brust mit einer 5-Tage-Challenge abzuholen.

Der Startschuss für die Challenge war Nürnberg im Oktober. Hier waren wir mit einem Stand und einem Vortrag auf der TherapieConnect. In einem urigen Restaurant gegenüber vom Albrecht-Dürer-Haus haben wir bei echter fränkischer Rostbratwurst mit dem besten Sauerkraut, dass ich je gegessen habe, über unsere Challenge gebrainstormt.

Was wollen wir mit der Challenge erreichen? Sie soll einen Überblick geben über den Berg Marketing. Wichtige Wegpunkte aufzeigen. Spürbar machen, wie es sich anfühlt, wenn man wieder ein Schritt geschafft hat. Einen guten Plan für den ersten Schritt liefern. Zeigen, dass der große Berg Marketing bezwingbar ist.  Vor allem soll die Challenge motivieren, endlich anzufangen!

Während es neben uns am Tisch immer lauter und fröhlicher wurde, haben wir die Themen für die einzelnen Tage der Challenge geplant. Wir waren richtig effektiv im Flow. Manchmal tut es einfach gut, wenn man etwas Inspirierendes erlebt, wie bei unserem Besuch des Albrecht-Dürer-Hauses. Dort ist uns bei der Führung gesagt worden, Albrecht Dürer habe mit seinen Initialen das Logo erfunden. Natürlich hat uns auch die besondere Atmosphäre im nächtlichen, pulsierenden Nürnberg der goldenen Herbsttage inspiriert. Nicht zuletzt hat es uns beflügelt, dass wir endlich mal wieder an einem Tisch, statt jeder vor seinem Bildschirm. Wir freuen uns schon auf die Challenge im Februar.


Messen müssen sich wandeln: Warum die persönliche Begegnung nach wie vor unersetzlich ist

In einer zunehmend digitalisierten Welt frage ich mich: Sollen wir eigentlich noch mit einem Stand auf Messen gehen oder gehören sie bereits zur Vergangenheit? Die Fachwelt sagt: Messen sind keineswegs tot, sondern erfahren eine spannende Evolution.

Waren früher Messen der Dreh- und Angelpunkt für Unternehmen, um ihre Produkte und Dienstleistungen vorzustellen, sind heute Produkt- und Erklärvideos, Livestreams etc. geeignete digitale Format. Vor allem sind sie jederzeit abrufbar. Dennoch haben Messen nach wie vor ihren festen Platz im Marketingmix. Warum? Weil persönliche Interaktionen unersetzlich sind. Auf Messen kannst du Kunden, Interessenten, Geschäftspartner persönlich treffen, deiner Marke ein Gesicht geben und eine emotionale Verbindung herstellen. Der Handschlag, der persönliche Austausch und das direkte Erleben eines Produkts schaffen Vertrauen.

Die Zukunft der Messen liegt in ihrer Fähigkeit, mit den modernen Bedürfnissen der Teilnehmer Schritt zu halten. Interaktive Technologien, Live-Streaming und virtuelle Messestände sind nur einige Beispiele dafür, wie Messen weiterhin relevant bleiben und sich den aktuellen Trends anpassen können. Das Format Messe ist nicht tot, sondern im Wandel. 

Wir waren dieses Jahr mit unserem Stand auf mehreren Messen, bis zu denen sich der Wandel allerdings noch nicht herumgesprochen hatte. Alles wie gehabt. Nur die Zahl der Stände hat sich enorm verringert – die Zahl der Besucher ebenfalls. Dafür waren die Gespräche intensiver. Die Leiterinnen von zwei Weiterbildungsinstituten waren sehr interessiert an unseren Kursen und haben gespannt zugehört, was wir zu erzählen hatten. Jetzt schließt sich der Kreis zum Pluspunkt des persönlichen Gesprächs, denn diesen Weiterbildungsinstituten haben wir Anfang 2023 unsere Weiterbildungsbroschüre geschickt, ohne jemals eine Reaktion zu bekommen. Daher zählt wie überall in der Werbung: Nicht die Quantität, sondern die Qualität ist entscheidend. Und noch etwas gilt wie so oft im Marketing: Was es gebracht hat, werden wir nicht nach einer Woche oder einem Monat sehen, sondern erst im nächsten Jahresrückblick. Denn Marketing braucht Kontinuität und Geduld.


Meine wichtigste Zahl im Jahr 2023 

Durchschnittlich 2.705 Schritte pro Tag, sagt mir mein Schrittzähler – und ich dachte, ich wäre wegen meiner kranken Knie kaum gelaufen. Ich liege damit voll im Durchschnitt der letzten Jahre, der sich von 2.500 bis 3.000 Schritte bewegt.  Auch wenn gefühlt nichts vorangeht, habe ich doch einiges in 2023 bewegt und viele Samen gesät. 


Meine Ziele für 2024

  • Relaunch meiner Website: Der Relaunch duldet keinen Aufschub mehr. Die Website braucht eine neue Struktur. Das Employer Branding muss endlich sichtbar werden. Mehrere Success Stories stehen in der Pipeline. Statt der eigenen Veranstaltungsseite kann ich jetzt auf unsere Online-Akademie verlinken.
  • Werbekampagne für Employer Branding und Markenworkshop: Natürlich reicht es nicht, nur auf der Website über Employer Branding zu schreiben. Daher muss ich eine Werbestrategie planen und diese dann auch Schritt für Schritt umsetzen. 
  • Social Media-Posts: Auf Instagram und LinkedIn habe ich schon seit viele Jahren ein Profil und sogar auch Follower, obwohl ich dort nie auch nur einen Satz gepostet habe. Mein letzter Facebook-Post liegt ziemlich genau vier Jahre zurück. Für 2024 heißt es: anfangen, wiederbeleben … und vor allem d r a n b l e i b e n!
  • Die Online-Akademie weiterentwickeln: Die sechs Selbstlernkurse müssen weiterentwickelt werden. Daraus soll ein Kurssystem entstehen mit einer Begleitung in Gruppen und 1:1- Coachings und vieles mehr. 
  • Endlich wieder Urlaub: Mein letzter Urlaub war vor Corona in 2019. Das ist lange her. Viel zu lange. Ich wollte schon immer gerne wieder in die Toskana fahren. 2024 ist ein gutes Jahr dafür.

Mein Motto für 2024: 
Gesäte Träume ernten – mein Jahr der Verwirklichung