Nachdem wir im letzten Jahr durch die Vorgaben der ZFU (Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht) https://zfu.de ausgebremst wurden, haben wir den Mai genutzt, um mit frischem Elan und neuen Ideen unser Kursangebot zu überarbeiten und zu erweitern. Unser Ziel ist es, die reinen Selbstlernkurse durch verschiedene Formate im Gruppen- und Einzelcoaching zu bereichern.
Auf den Kopf gestellt
In einem Gespräch mit meiner Freundin Esther Schweizer, einer erfahrenen Schauspielerin, Auftrittscoach und Redetrainerin, machte sie mich auf eine faszinierende Kreativmethode aufmerksam, die sie häufig in ihren Coachings einsetzt: die Kopfstandmethode. Bei dieser Methode werden Probleme buchstäblich auf den Kopf gestellt und aus einer völlig anderen Perspektive betrachtet. Das ursprüngliche Problem, zum Beispiel: „Wie können wir die Kundenzufriedenheit erhöhen?“, wird dabei ins Gegenteil verkehrt: „Wie können wir die Kunden möglichst unzufrieden machen?“ Das Sammeln von Ideen, wie man das Gegenteil eines Ziels erreichen könnte fällt übrigens vielen Menschen viel leichter. Durch die anschließende Umkehrung dieser negativen Ansätze in positive Lösungen, eröffnet die Methode neue Denkwege und hilft, kreative Blockaden zu überwinden.
Was würde unsere Online-Kurse scheitern lassen?
Von diesem Ansatz inspiriert bat ich ChatGPT um Hilfe, um herauszufinden: Was müssten wir tun, um unsere Online-Kurse zu einem garantierten Misserfolg zu machen? Hier sind die 20 provokativen Erkenntnisse, die wir gewonnen haben:
- Unklare und weit gefasste Kursziele: Mache die Kursziele so unklar und weit gefasst wie möglich, so dass niemand wirklich versteht, was er am Ende des Kurses gelernt haben soll.
- Veraltete Inhalte: Verwende veraltete Studienmaterialien und Methoden, die nicht mehr aktuell sind. Ignoriere dabei die neuesten Trends und Technologien in Marketing und Design.
- Mangelnde Interaktion: Biete keine Möglichkeiten für Interaktion oder Diskussion. Kurse sollten rein passiv sein, so dass die Teilnehmer keine Fragen stellen oder mit anderen interagieren können.
- Ignoriere technische Probleme: Stelle sicher, dass die Plattform regelmäßig technische Probleme hat. Eine langsame und fehlerhafte Website oder Kursplattform kann die Teilnehmer effektiv frustrieren.
- Kein praktisches Lernen: Vermeide jegliche Art von praktischen Übungen oder realen Anwendungsbeispielen. Theorie sollte niemals in die Praxis umgesetzt werden.
- Schlechter Kundenservice: Biete schlechten oder gar keinen Kundensupport an. Langsame oder keine Antworten auf Anfragen sind ein sicherer Weg, um Teilnehmende zu entmutigen.
- Überhöhte Preise: Setze die Preise unverhältnismäßig hoch im Vergleich zum angebotenen Wert. Dies schreckt potenzielle Teilnehmer ab.
- Unflexible Kurszeiten: Biete die Kurse nur zu Zeiten an, die für die meisten Menschen unpraktisch sind. Vermeide flexible Lernzeiten oder Selbstlernoptionen.
- Mangelnde Zertifizierung oder Anerkennung: Biete keine Zertifikate oder Anerkennungen, die in der Branche geschätzt werden. Dadurch fehlt den Teilnehmenden der Anreiz, den Kurs abzuschließen.
- Schlechte Marketingstrategie: Verwende keine zielgruppenspezifischen Marketingstrategien. Mache wenig oder gar keine Werbung für deine Kurse, so dass kaum jemand davon erfährt.
- Eintöniges Lernmaterial: Verwende ausschließlich lange Textblöcke ohne visuelle Auflockerung wie Videos, Infografiken oder interaktive Elemente. Dadurch wird der Lernprozess monoton und ermüdend.
- Fehlende Anpassung an unterschiedliche Lernstile: Biete Inhalte nur in einem Format an, ohne Alternativen für unterschiedliche Lernstile wie auditiv oder kinästhetisch zu berücksichtigen.
- Unzureichende Prüfungen und Feedback: Stelle sicher, dass die Prüfungen nicht das tatsächlich vermittelte Wissen abdecken oder kein konstruktives Feedback geben, so dass die Teilnehmer nicht aus ihren Fehlern lernen können.
- Keine Community oder Netzwerkmöglichkeiten: Biete keine Plattformen oder Gelegenheiten, bei denen sich Teilnehmer untereinander austauschen und vernetzen können. Fördere keine Community-Bildung unter den Kursteilnehmern.
- Ignoriere Teilnehmerfeedback: Sammle kein Feedback von den Teilnehmern oder ignoriere es vollständig, wenn es gegeben wird. Implementiere keine Verbesserungen um, die auf dem Feedback basieren, um den Kurs nicht zu optimieren.
- Unpersönlicher Zugang: Vermeide jegliche Personalisierung in den Kursen. Alle Teilnehmenden erhalten genau die gleichen Inhalte, unabhängig von ihren Vorkenntnissen oder spezifischen Bedürfnissen.
- Keine Updates oder Wartung: Aktualisiere die Kursinhalte nicht und führe keine regelmäßige Wartung der Lernplattform durch. Dies führt zu veralteten Inhalten und möglicherweise auch zu einer störungsanfälligen Plattform.
- Überforderung der Lernenden: Überfrachte die Kurse mit zu viel Stoff in zu kurzer Zeit. Dies führt zu Überforderung und dem Gefühl, dem Tempo nicht mithalten zu können.
- Fehlende Erfolgsanreize: Biete keine Motivation oder Anreize, wie Zertifikate oder Belohnungen für den Abschluss des Kurses. Ohne solche Anreize sinkt die Motivation der Teilnehmer, den Kurs zu beenden.
- Isolation der Dozenten: Achte darauf, dass die Dozenten wenig oder gar keinen direkten Kontakt zu den Teilnehmern haben. Kommunikationsbarrieren zwischen Dozenten und Teilnehmern können die Lernerfahrung stark beeinträchtigen.
Vieles war uns natürlich bereits bewusst. Trotzdem hat uns die Kreativität und Struktur dieser Methode überrascht. Diese Liste diente uns als Grundlage, um genau das Gegenteil zu tun. In einem intensiven Brainstorming-Tag haben wir diese „Anti-Tipps“ in konkrete, positive Maßnahmen umgewandelt, um die Qualität und Attraktivität unserer Online-Kurse zu steigern.
Der Ausblick: Was kommt als nächstes?
Die Ergebnisse unseres Brainstormings sind vielversprechend und wir sind nun dabei, das Grobkonzept im Detail auszuarbeiten. Wir freuen uns darauf, diese neuen Konzepte bald in die Tat umzusetzen und dir und allen anderen Lernenden noch bessere Lernerfahrungen zu bieten. Bleib also dran – es warten viele spannende Neuerungen darauf, von dir entdeckt zu werden!